WN: Melanie Süßenguth tut dem TV Borghorst gut

21.02.2019
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Von Marc Brenzel Mehrfache Deutsche Meisterin, Vize-Europameisterin, Teilnehmerin an der Weltmeisterschaft – Melanie Süßenguth hat es einfach drauf, das Zusammenspiel von Queue und Kugel. Seit Sommer profitieren davon auch die Pool-Billardspieler des TV Borghorst. Der Borghorster, der schon für Schwerte und Geldern in der 2. Liga an den Tischen stand, ist Mannschaftskapitän und in dieser Funktion auch für die Aufstellungen verantwortlich. Und weil der Anspruch nun einmal hoch ist, sah sich Jablonski nach dem Sprung in die Drittklassigkeit nach Verstärkung um. Fündig wurde er dabei in Ostwestfalen, bei Break Even Bielefeld, Süßenguths damaligem Verein. „Wir kannten uns ja schon von Turnieren und aus der Liga“, war sowohl Süßenguth als auch Jablonski klar, dass der Wechsel der Deutschen Meisterin im „8-Ball“ (2014, 2018) und im „14/1 endlos“ (2015) zum TVB funktionieren würde: Die Borghorster, zu denen die beiden Jablonski-Brüder Tomasz und Michau sowie René Scharf gehören – profitieren von Süßenguth spielerischen Qualitäten, die 34-Jährige sammelt ihrerseits auf hohem Niveau wichtige Wettkampfpraxis für bevorstehende internationale Aufgaben. Süßenguths nächstes großes Ziel ist die Europameisterschaft, die Ende April im italienischen Treviso stattfindet. „Da würde ich gerne wieder eine Medaille gewinnen“, wünscht sich die Neu-Borghorsterin. Wie es sich anfühlt, Edelmetall um den Hals hängen zu haben, weiß Süßenguth seit den Titelkämpfen 2017: Im portugiesischen Albufeira gab es Silber im „8-Ball“. Auch auf der ganz großen internationalen Bühne stand die Süßenguth bereits. 2016 gehörte sie bei der 9-Ball-Weltmeisterschaft in Emeishan (China) zum 64-köpfigen Starterfeld. Zwar war in der Vorrunde Schluss, trotzdem verbuchte Süßenguth die Reise nach Fernost als persönlichen Gewinn. „Gegen die starken Asiatinnen ist nichts zu holen. Die machen nichts anders als Billard zu spielen“, erklärt Süßenguth, die als Steuerfachwirtin ihr Geld verdient, die Dominanz der Profis. Die Teilnahmen an den China Open und am prestigeträchtigen Amway-Cup in Taiwan stehen ebenfalls in ihrer sportlichen Vita. Die würde die Rechtshänderin gerne noch um ein paar Kapitel erweitern, doch als Amateur ist das nicht einfach. „Zwar gibt es in Asien Preisgelder, doch die Anreise müsste ich selbst bezahlen. Und natürlich auch Urlaub nehmen“, berichtet Süßenguth, die Ende Januar beim 14/1-German Grand Prix in Potsdam den zweiten Platz belegte. Für die Matches in der Regionalliga Nord braucht sie das nicht, denn die Partien finden einmal im Monat an den Wochenenden im Doppelspieltag-Format statt. Die nächsten Aufgaben führen den TV Borghorst am 16. Februar zum Spitzenreiter BSG Osnabrück und einen Tag später zum Schlusslicht VdP Paderborn. Gut möglich, dass dann schon eine Vorentscheidung darüber fällt, in welcher Klasse die Borghorster in der Folgesaison ihre Kugeln versenken. Für Süßenguth steht unabhängig davon fest: „Ich möchte beim TVB bleiben. Vorausgesetzt, die wollen auch mit mir weiter machen.“ Aber wer soll eine mehrfache Deutsche Meisterin schon nicht wollen?